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Die Geschichte des Weser-Stadions






Weser-Stadion: Historie - Werder Bremen
Die Nordtribüne des Weser-Stadion hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert.


1909
Bau des ersten Sportplatzes mit Holztribüne vom Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein mit finanzieller Unterstützung der Stadt Bremen.

1926
Neubau der ersten großen Tribüne mit Umkleidekabinen und Restaurant für 1.250,000 RM, die Sportanlage wurde nunmehr ATSB-Kampfbahn genannt und war neben den Fußballspielen auch Veranstaltungsstätte für politische Massenveranstaltungen.

1930
Der SV Werder Bremen trägt jetzt ein Großteil seiner Spiele im nun "Weserstadion" genannten Stadion aus. Daneben spielen hier aber auch eine Reihe von anderen Bremer Vereinen.

1935
Im Dezember 1934 übernahm die Stadt Bremen die Sportanlage und benannte sie in Bremer Kampfbahn um. Sport spielte nun nur noch eine untergeordnete Rolle, vielmehr wurde die Anlage vor allem von der NSDAP und seinen Gliederungen genutzt.



1941
Im zweiten Weltkrieg wurde die Bremer Kampfbahn Standort von drei Flaktürmen. Sport fand hier nur noch sporadisch statt.


1945
Nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges wurde das Stadion, jetzt IKE-Stadium genannt, Schauplatz des Sportbetriebes amerikanischer Mannschaftssportarten wie Baseball und American-Football.


1947
Das Stadion wird als Weser-Stadion mit einem Fußballspiel um die Norddeutsche Meisterschaft, SV Werder Bremen - VfL Osnabrück, wiedereröffnet.

1955
In den fünfziger Jahren tragen im Weser-Stadion der SV Werder Bremen und der Bremer SV ihre Heimspiele aus. Daneben finden Radrennen, Reitturniere und Leichtathletikveranstaltungen im Stadion statt.

1963
Mit Einführung der Fußball-Bundesliga wird die Gegengerade überdacht.

1965
Als Belohnung für die erste Deutsche Fußballmeisterschaft durch den SV Werder Bremen werden die Kurventribünen mit einem Oberrang fertig gestellt.

1973
Die Südtribüne wird modernisiert und erhält ein neues Dach.

1978
Fertigstellung der neuen Nordtribüne als Zweirangtribüne nach Kölner Modell mit nunmehr ca. 9.500 Sitzplätzen.

1980
Rekrutenvereidigung im Weser-Stadion mit gewaltätigen Auseinandersetzungen im Umfeld des Stadions.

1988
Neubau der Westtribüne mit Umkleideräumen, Werder-Geschäftsstelle und Therapiezentrum.

1992
Fertigstellung der neuen Südtribüne mit Leichtathletikhalle, Kraftraum, Büros und zwei Restaurants. Erstes Stadion in Deutschland mit 37 Logen für 364 Besucher.

1995
Umrüstung der Stehplätze in der Westtribüne in Sitzplätze. Deutsche Meisterschaft der Leichtathleten

1997
Umrüstung der Stehplätze der Nordtribüne in Sitzplätze, Neubau einer Behindertenebene mit 120 Plätzen. lnstallation von zwei je 50 Quadratmetern großen Farb-Videowänden in der West- und Osttribüne. Fertigstellung der neuen Osttribüne mit einem 5-geschossigen Mantelbau mit neuen Umkleidekabinen, Räumen für Fan-Projekt und Fan-Shop, neuer Werder-Geschäftsstelle und Werder-Jugendinternat. Erstes Stadion in Deutschland mit einer Großraumloge mit 700 Plätzen mit angeschlossenem Restaurant.






1998
Einbau einer Rasenheizung und Erneuerung des Rasenplatzes.

2002
Kapazitäzserweiterung des Stadions um ca. 8.ooo Plätze auf nunmehr ca. 43.500 Plätze durch Absenkung des Stadioninnenraums um 2,10 m und Einbau neuer Tribünen

2004
Fertigstellung Mantelbau Nordtribüne mit Tiefgarage, vier Bürotürmen, erheblich verbesserter Infrastruktur für die Stadionbesucher, Werder-Museum, Platinrang mit 384 Plätzen sowie 33 Logen mit 356 Außenplätzen.

Zum 80

„Dieses Stadion hat eine Seele“
Wer seinen 80. Geburtstag begeht, hat viel zu erzählen. Am 17. Oktober 2006 ist das Bremer Weser-Stadion 80 Jahre alt geworden. Mit ihm ist es nicht anders.

Weil es auf eine mannigfaltige und lebendige Geschichte zurückblicken kann, ist es im reifen Alter noch zum Studienobjekt geworden, das in Seminaren behandelt wird. Im Rahmen seiner Reihe "Kommunikation und Fußballkultur" präsentierte und las Werder-Historiker Harald Klingebiel am Freitag aus seinem Buch "Mythos Weser-Stadion - 80 Jahre Fußball, Kultur und Politik". Diese Veranstaltung war eingebettet in ein Wochenseminar der Erwachsenenbildung mit dem Thema "Das große Geschäft mit dem Sport / Das große Geschäft mit dem Fußball". 20 Besucher diskutierten im Anschluss lebhaft zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Weser-Stadions. Über alles also, was das Schmuckstück im Weserbogen so zu berichten hat...

Es ist ein Kind der Weimarer Republik. Der Fußball in Deutschland war damals eine Randsportart, erst langsam kamen mehr und mehr Zuschauer zu den Spielen. Man brauchte Raum und Komfort für sie. Auch in Bremen begann deshalb eine Debatte um den Bau eines Stadions. Schließlich schlossen sich drei Bremer Vereine zusammen und nahmen das Projekt in Angriff.


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Mitte der 60er Jahre wurde das Stadion bundesligafein gemacht. Im Hintergrund die geschlossenen Kurven, ein Dankeschön für die 65er Meisterschaft.









 
Die Vereine suchten für ihr „Baby“ den Standort Pauliner Marsch aus, weil hier nach dem Bau des Osterdeichs 1893 ein Sportgelände entstanden war, das die Bremer gern zum größten in Europa adelten. Die Geburt war nicht einfach. Der Fußball hatte es nicht leicht gegen die Turn-Lobby, mit Wirtschaftslage und Inflation hatten die oft arbeitslosen Vereinsmitglieder ihre liebe Not. Dennoch: 13.000 Plätze in der neuen ABTS-Kampfbahn (nach dem federführenden Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein) konnten am 17.10.1926 bereitgestellt werden.


Der schweren Geburt folgte eine harte Kindheit. Im Nationalsozialismus war der Standort Weser-Stadion, so hieß es seit 1929, gesichert. Das NS-Regime instrumentalisierte den Sport, aber brauchte den Bau auch für andere Zwecke. Propaganda-Veranstaltungen fanden genauso statt wie das erste Länderspiel in der Hansestadt im Mai 1939 (Deutschland – Irland 1:1). In den 30ern spielte auch ein Verein namens Werder Bremen die ersten Male im Stadion, regional recht erfolgreich, aber Clubs wie Nürnberg oder Schalke kamen nur zu Freundschafts-Spielen nach Bremen. Die Arena kam in die Pubertät: erste oberflächliche Reparaturen wurden fällig, die Kurven vergrößerten sich.

Nach dem Krieg spielten Werder und der Bremer SV in der Oberliga Nord ihre Heimspiele im Weser-Stadion aus, es war also jedes Wochenende was los in der östlichen Vorstadt. Ab Mitte der 50er wurde Werder der dominierende Verein und spielte einige Jahre in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit, das ganze Land schaute also auf Bremen und sein Stadion. Es war mittlerweile ein Schmuckkästchen geworden, 1949 auf 25.000 Plätze erweitert, ’58 mit Flutlicht versehen und 1961/62 mit Hilfe einer Tombola bundesligafein gemacht. 35.000 Menschen passten nun ins Stadion, die Nordtribüne war überdacht.


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Die Bremer Europapokalnächte sind legendär. Vielleicht erschaffen sie auch in dieser Saison wieder ihr Wunder...
Am Weser-Stadion wurde später immer wieder gearbeitet: Ausbau 1965, Reduzierung aus Sicherheitsgründen 10 Jahre später, einhergehend mit der Umwandlung von ersten Steh- in Sitzränge und dem Luxus einer neuen Steck-Anzeigetafel. 1978 stand Werder des Stadions wegen unter Druck, der Lizenzentzug drohte, die Einnahmen waren zu gering. Also wurde in Rekordzeit die Nordtribüne modernisiert, mehr Sitzplätze entstanden, die heutige Zweirangigkeit nahm ihren Anfang. So ging es immer weiter, nach der Nordtribüne war der Westen dran, der Süden folgte, zum Schluss 1997 die Ostkurve, bevor sich 2002 das gesamte Stadion einer Schönheitsoperation unterzog. Das Spielfeld wurde tiefer gelegt, elf neue Reihen installiert.

„Dieses Stadion hat Seele“, sagt Harald Klingebiel, Autor des jüngst erschienen Jubiläums-Buchs ("Mythos Weser-Stadion", ISBN: 3895335010), „vielleicht ist es nicht so glatt wie andere, aber es hat Charme.“ Und es hat Erfolg. Vier Meisterschaften, zahlreiche Wunder von der Weser – mittlerweile ist es eine Topadresse. Danke, Weser-Stadion, und alles Gute!






 
 
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